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Lesen im Freien

Die Geschichte Fürstenbergs

Fürstenberg kann auf eine lange Geschichte zurückschauen. Die ersten Bezeichnungen des Ortes ("Vurstenberg", "Vorsteburg", "Vorstenberg") aus dem 13. Jahrhundert weisen auf eine ehemalige Burg auf dem Spornberg hin.

 

Im Jahre 1244 wird Fürstenberg in einer Urkunde der Abtei von Corvey erstmals erwähnt und 1254 erstmals als Stadt benannt. Seit dem Jahre 1267 bis zur Auflösung der Grundherrschaften im 19. Jahrhundert war die Stadt Eigentum der Grafen von Waldeck und im Laufe der Jahrhunderte an verschiedene Lehnsherren verliehen.

 

Die Stadt hatte eine gewisse strategische Bedeutung als schwer einnehmbare, mit Mauern und Gräben gesicherte Festung an der Südgrenze des Fürstentums Waldeck. Bis heute sind Stadtmauern und Stadttor noch im Ortsbild erkennbar.

Die topographische Einzellage verschonte die Stadt in früheren Jahrhunderten nicht vor Kriegszerstörungen und anderen Katastrophen. Insbesondere eine Feuersbrunst und der Ausbruch der Pest im 16. Jahrhundert (die Bezeichnung "Klapperkump" erinnert noch daran) sowie die Zerstörungen des 30-jährigen und des siebenjährigen Krieges brachten der Stadt schwere Einbrüche in ihrer Entwicklung. Der Wiederaufbau im 17. Jahrhundert ging einher mit dem Abbruch der Stadtmauern, sodass der Festungscharakter vollständig verschwand.

Ab 1870 verband eine neugebaute Straße die Stadt nach Westen mit dem Ort Rhadern, wodurch die Insellage auf dem Berg abgeschwächt wurde.

 

Mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs in den 50er Jahren dieses Jahrhunderts, kamen neue Entwicklungsanstöße hinzu. 1967 wurde Fürstenberg der Titel "Staatlich anerkannter Erholungsort" verliehen.

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Noch in einem anderen Punkt unterscheidet sich Fürstenberg von anderen ländlichen Orten ähnlicher Größenordnung in der Region: Es hat bis heute die historischen Stadtrechte und wird "älteste und kleinste Stadt Waldecks" genannt.

Igelsage

Die Fürstenberger Igelsage

Graf Heinrich jagte gern in den ausgedehnten Waldungen um Fürstenberg. Hier gab es eine Menge Hirsche. Einst hatten seine Hunde einen Vierundzwanzigender aufgetrieben. Auf seinem Hengste, den Jagdspeer in der Hand, verfolgte der Graf das edle Tier. Die Hundemeute trieb es aus allen seinen Zufluchtsorten heraus. In seiner Not floh der Hirsch durch das geöffnete Stadttor in die Stadt. Am anderen Ende setzte er mit einem gewaltigen Sprung über die Stadtmauer. Auch dem Pferde des Grafen gelang der Sprung über die Mauer. Nicht weit davon ging eine steile Felswand ins Tal hinab. Der Hirsch sprang in die fürchterliche Tiefe, wo er zerschmettert liegenblieb.

Der Graf wäre in seinem Jagdeifer dem Tiere nachgesetzt, wenn sich das Ross nicht im letzten Augenblick hoch aufgebäumt hätte. Er sprang ab und sah vor den Hufen des Pferdes einen Igel liegen. Zugleich gewahrte der Reiter den erschreckenden Abgrund. Er sank auf die Knie und dankte Gott für die Rettung. Dann hob er den Igel auf, trug ihn in die Stadt und übergab ihn dem Bürgermeister mit der Weisung, ihn bis an sein Lebensende zu pflegen. Für die Erhaltung des Tieres stiftete er eine Geldsumme und bestimmte, dass zum Andenken an diesen Tag jährlich ein Fest gefeiert werde. Dieses Fest nannte man das Igelfest. Der Igel wurde in feierlichem Zuge durch die Straßen der Stadt getragen. Eine goldene Kette schmückte den stacheligen Gesellen.

Noch heute wird alljährlich das Igelfest am Montag vor Pfingsten gefeiert.

Das Igelfest

Wir freuen uns auf Ihren Besuch zum nächsten Igelfest.

Igelfest
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